Am Samstag und Sonntag werden auf einer 2.800 Meter langen, selektiven Offroad-Strecke zwischen Olympiastadion und Olympiasee in verschiedenen Altersklassen die Deutschen Meister in dieser anspruchsvollen Radsportdisziplin gesucht. Cyclo-Cross wird vornehmlich im Spätherbst und Winter ausgetragen, traditioneller Termin für die Deutsche Meisterschaften ist das zweite oder dritte Januar-Wochenende.
Der RC „Die Schwalben“ hat schon Erfahrung mit der Ausrichtung von Meisterschaften im Olympiapark: so wurden 1985 und 1997 sogar bereits die Weltmeisterschaften von Münchens ältestem Radsportverein unter dem Münchner Fernsehturm organisiert. 2014 belebten „Die Schwalben“ diese Tradition wieder mit dem „Rapha Super Cross“ neu: mit einem einzigartigen Konzept werden seither jährlich im Olympiapark erfolgreich Veranstaltungen für den Breiten- und Spitzensport ausgetragen. Das bestätigen sowohl die Teilnehmer- als auch die Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre.
Der Samstag steht für die Lizenzfahrer im Zeichen des Nachwuchssports und der Frauen, am Sonntag kämpfen zunächst die Senioren um Meisterehren und am Nachmittag die Elite Männer. Doch auch die Hobbyradler dürfen sich im Rahmen des Munich Super Cross im Olympiapark sportlich betätigen: am Samstag auf der Strecke der Profis, am Sonntag auf einer langen Ausfahrt ohne Zeitwertung über Straßen und nicht asphaltierte Wege vom Festivalzentrum am Hans-Jochen-Vogel-Platz hinaus in die nördlichen Isarauen und über Oberschleißheim wieder zurück in den Olympiapark. „Angebote für Freizeitsportler sind ein wichtiger Teil unseres Konzepts des Munich Super Cross“, sagt Robert Klimsa, Vorsitzender des RC „Die Schwalben“, der zusammen mit seinem Team ehrenamtlich dieses Event im Olympiapark organisiert. „Das ist aber nicht nur uns wichtig, sondern auch der Stadt München, die uns mit dem Olympiapark dieses großartige Veranstaltungsgelände überlässt, und auch den Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung gar nicht durchführbar wäre.“ Spektakulär könnte am Samstagabend kurz vor Sonnenuntergang die Teamstaffel werden, die in abgewandelter Form seit diesem Jahr auch erstmals offizieller Teil der Cyclo-Cross-Weltmeisterschaften sein wird.
Sportlicher Höhepunkt für die Freizeitsportler ohne Lizenz dürfte aber das Hobby-Rennen am Samstagmittag sein: knapp 100 Fahrer werden um 12:25 die schwere Strecke im Olympiapark unter die schmalen Stollenreifen nehmen. „Obwohl es Januar ist und sicher nicht das beste Radsportwetter zu erwarten war, mussten wir die Startliste schon frühzeitig schließen, um allen Teilnehmern einen fairen Wettkampf zu ermöglichen“, berichtet Klimsa: „Wir freuen uns natürlich über so viel positive Resonanz, zeigt es doch, dass wir mit unserem Konzept des Munich Super Cross auf dem richtigen Weg sind.“ Insgesamt werden am Wochenende rund 600 Sportlerinnen und Sportler dem Winterwetter trotzen und Offroad-Radsport auf höchstem Niveau bieten.
Im Fokus stehen dabei in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften, in denen die Nachfolger der Legenden der vergangenen 50 Jahre gesucht werden, als damals große Namen wie Rolf Wolfshohl, Klaus-Peter Thaler, Mike Kluge und nicht zuletzt Hanka Kupfernagel die Szene dominierten und der Querfeldeinsport einen festen Platz im deutschen Wintersportkalender hatte.
Mit großer Spannung verspricht das Rennen bei den Frauen am Samstag: vor allem die Gesamtsiegerin der Bundesliga, Stefanie Paul (ebenfalls Stevens Racing Team) aus Hannover und U23-Meisterin Judith Krahl (Heizomat) aus Cottbus haben die größten Chancen, Nachfolgerin der Deutschen Meisterin der vergangenen fünf Jahre zu werden: Elisabeth Brandau aus Schönaich ist hochschwanger und kann daher ihren Titel im Münchner Olympiapark nicht verteidigen.
Bei den Männern ist der Saarländer Marcel Meisen (Stevens Racing Team) als Titelverteidiger, Gewinner der Cyclo-Cross-Bundesliga 2022/23 und bester Deutscher im Weltcup Topfavorit. Spannend wird es vor allem um die Plätze dahinter werden: hier haben mit Fabian Eder (Heizomat) aus Töging am Inn, Michael Gassner vom RSV Moosburg, der Echinger Maximilian Mayer (Fujibike Rockets) und Florian Hamm (RSV Garching) aus Trostberg auch einige Oberbayern ernsthafte Medaillenchancen. Die großen Hoffnungen der Schwalben liegen indes auf dem jungen Münchner Nachwuchstalent Max Ebrecht in der Klasse U17. Ebrecht hat zuletzt drei Siege in Folge in der Cyclo-Cross-Bundesliga eingefahren.
Weitere Informationen und Zeitpläne unter www.munich-super-cross.de