1.10.2003: Anlässlich einer 6-Tage-Pressekonferenz wurden die beiden Radsport-Legenden in den Walk of Stars aufgenommen.

Der eine wurde „Kannibale“ genannt, der andere zum „6-Tage-Kaiser“ gekrönt. Ihre sportlichen Lebensläufe strotzen nur so von Welt- und Europameistertiteln und Siegen bei internationalen Straßen- und Bahnrennen: Eddy Merckx und Patrick Serçu. Die beiden Belgier waren in den 70er Jahren das Dream-Team auf der 6-Tage-Bahn. Beide zusammen gewannen 15 Sixdays, 1977 in der Olympiahalle München.

Außerhalb des Sixdays-Geschehens gingen die beiden Freunde jedoch meist zumindest beruflich getrennte Wege:

Eddy Merckx (geboren am 17. Juni 1945) ist nach wie vor – er beendete 1978 seine Profi-Karriere - der größte und erfolgreichste Straßenfahrer aller Zeiten. Er bestritt 1800 Straßen- und Rundstreckenrennen und gewann rund 600 davon. Der „Kannibale“, wie man ihn wegen seines unbedingten Siegeswillen nannte, war mehrfacher Straßen-Weltmeister und stand jeweils fünf Mal bei der Tour de France (1969/70/71/72/74) und bei der Giro d’Italia (1968/70/72/73/74) ganz oben auf dem Siegerpodest. Unvergessen sein Erfolgsjahr 1974: Sieg bei der Giro, Sieg bei der Tour und Weltmeister in einer Saison. Zwischenzeitlich ist Merckx ein erfolgreicher Rennrad-Fabrikant, der seine begehrten Velos in die ganze Welt verkauft. Den Kontakt zur „Straße“ sichert darüber hinaus sein Sohn Axel, der dem belgischen Profi-Team Lotto-Domo angehört, das wiederum von Serçus Sohn Christophe gemanagt wird.

Patrick Serçu (geboren am 27. Juni 1944) hingegen beherrschte die Bahn. Mehrfacher Sprint-Weltmeister, Olympiasieger, mehrmaliger Europameister. Ganze 224 Mal ging er bei 6-Tage-Rennen an den Start und entschied 88 davon für sich. Und wie Merckx auf der Straße ist Serçu der erfolgreichste Sixdays-Fahrer aller Zeiten. Er bestritt seine 6-Tage-Rennen mit fast 30 verschiedenen Partnern, dabei nahm jedoch sein Freund Eddy Merckx einen besonderen Platz ein und bis heute verbindet die Radsport-Stars von einst eine innige Freundschaft. Serçu schloss 1983 seine aktive Radsportkarriere ab. Doch der „6-Tage-Kaiser“ blieb dem Radsport und dem 6-Tage-Rennen natürlich treu und arbeitet als Manager und Sportlicher Leiter der Sixdays von Gent und Bremen.

Der sportliche Leiter der Münchner Sixdays, Sigi Renz, begleitete die alten Weggefährten in die Olympiahalle, wo Merckx und Serçu ihre Hände und einen Radschuh in den Zement drückten.