Das SEA LIFE München unterstützt mit dem neu eröffneten Ausstellungsbereich „Tropeninsel“ die Auffangstation für Reptilien, München e.V., die selbst schon aus allen Nähten platzt und überwiegend mit Spenden finanziert wird. Das SEA LIFE hat deshalb einige Tiere adoptiert.
Obwohl das Reisen diesen Sommer durch die Pandemie noch eingeschränkt war, hat es doch viele Menschen in die Ferne gezogen. Südeuropa steht nach wie vor hoch im Kurs. Kroatien, Italien, Spanien: Wer wollte nicht endlich wieder Sonne tanken und die Füße ins Meer stecken?
Am Ende der Sommerferien steht dann aber meist auch eine traurige Bilanz. Jedes Jahr werden zahlreiche Urlaubstiere unüberlegt mit nach Hause gebracht. Viele wollen den Tieren ein besseres Leben bieten, sich kümmern, sie pflegen oder zähmen. Unglaublich aber wahr: selbst vor Reptilien als „Souvenir“ wird nicht zurückgeschreckt. Die aufwändige Pflege von Reptilien wird dabei meist komplett unterschätzt und die Tiere kommen schon nach kürzester Zeit wegen Überforderung in ein ganz besonderes Münchner Tierheim: die Auffangstation für Reptilien, München e.V.
Marcus Baur, Vorsitzender und Fachtierarzt von der Auffangstation für Reptilien, München e.V., sieht die Entwicklung mit großer Sorge: „Jedes Jahr werden vor allem während und nach dem Sommer immer mehr Tiere abgegeben. Selbst unser Schildkrötenrefugium ‚Chelonia‘ platzt bereits aus allen Nähten.“ Gründe für eine Abgabe gibt es viele: Besitzer*innen werden älter oder versterben, der Zoll beschlagnahmt illegal eingeführte Tiere oder ausgesetzte Tiere werden in Grünanlagen aufgesammelt, weil sie dort als Faunenverfälscher einheimische Tierarten verdrängen. Baur betont: „Die Aufklärung der Bevölkerung liegt uns deshalb besonders am Herzen. Wenn nämlich zusätzlich auch noch Tiere bei uns landen, die als ‚Urlaubssouvenir‘ mitgebracht wurden, ohne sich bewusst zu machen, wie aufwändig die Haltung dieser Tiere ist und wie alt sie oft werden können, wissen wir wirklich bald nicht mehr, wohin mit ihnen.“
Durch das SEA LIFE München wurden für den neuen Ausstellungsbereich „Tropeninsel“ zahlreiche Tiere aus der Auffangstation für Reptilien adoptiert. Diese werden nun von 6 Aquaristen und Aquaristinnen sowie einem Tierarzt bestens versorgt. Außerdem wird über die Arbeit der Auffangstation informiert und aufgeklärt und Spenden für die Organisation gesammelt.
Serdar Karagöz, Biologischer Leiter im SEA LIFE München freut sich sehr über die Zusammenarbeit mit der Auffangstation: „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass Jahr um Jahr immer wieder so viele Tiere ausgesetzt oder abgegeben werden. Wir verstehen die Faszination der Menschen für Reptilien, die aussehen, als würden sie von einer anderen Welt kommen. Aber die Haltung eines jeden Tieres bringt auch Verantwortung mit sich! Mit der Tropeninsel geben wir einigen Tieren ein neues Zuhause, unsere Gäste können diese tollen Tiere so auch hier in ihrer Heimat erleben und wir machen gleichzeitig auf ein Problem aufmerksam, das seit Jahren nicht in den Griff zu bekommen ist.“
Wer also Reptilien besonders spannend findet, kann diese im SEA LIFE München besuchen und näher kennenlernen. Außerdem kann die Entwicklung der Bewohner im SEA LIFE München über den Facebook- und Instagram Account von SEA LIFE München weiterverfolgt werden: #sealifemünchen.