Die Zukunft des LiveEntertainments in Munchen gestalten

24.11.2021 - Olympiapark München GmbH

Aus Anlass der bevorstehenden Grundstücks-Entscheidung bezüglich des Neubaus einer neuen Multifunktionshalle am Flughafen gibt die Olympiapark München GmbH (OMG) folgendes Statement ab: Die Zukunft des Live-Entertainments in München gestalten! Grundsätzlich: Die Landeshauptstadt München und der Olympiapark müssen der Standort für das Live-Entertainment im Süden Deutschlands bleiben. Dabei sollten die großen Shows und Konzerte weiterhin im Olympiapark stattfinden – indoor wie outdoor. Wenn eine neue Multi-funktionshalle für bis zu 20.000 Besucher:innen gebaut wird, so darf diese nicht außerhalb der Stadt München entstehen, sondern sie muss Teil der Metropole sein. Der Olympiapark ist dafür der bevorzugte Standort. Hier ist die Infrastruktur vorhanden, das Verkehrsaufkommen beherrschbar und der Standortvorteil wird nachhaltig gelebt. Die Pläne, eine Halle außerhalb Münchens zu bauen, schaden der Landeshauptstadt nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern auch deren Renommee. Zu den Inhalten der Studie „Neue Konzerthalle am Flughafen“ möchten wir weiterhin festhalten: In der Studie wird behauptet, München bzw. die Olympiahalle würden zunehmend als Spielort großer Produktionen ausgelassen, unter anderem aufgrund der zu geringen Kapazität. Richtig ist, dass die Olympiahalle mit den vorhandenen Kapazitäten (bis zu 15.500 Besucher:innen) zwar geringfügig kleiner als die Hallen in Berlin, Hamburg und Köln ist. Tatsache ist aber, dass Veranstaltungen nicht aus Gründen geringerer Kapazität verloren gehen oder gingen. Bei ausverkauften Shows werden gegebenenfalls Doppel- oder Mehrfachshows an-gesetzt. Die Olympiahalle München ist nach wie vor für internationale Topstars eine gesetzte Location. Dies wird auch in der täglichen Kommunikation mit den Konzertveranstalter:innen deutlich. Die Olympiahalle München spielt nachweislich in der Abfrage für Freitermine auf Augenhöhe mit den größten Hallen in Berlin, Hamburg und Köln. Und schließlich: Sollte eine Show tatsächlich einmal nicht in München gespielt werden, so hat dies vor allem mit der jeweiligen Tour-Logistik und der Verfügbarbarkeit zu tun. Weiterhin wird ausgeführt, dass das Angebot der Olympiahalle trotz der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der letzten Jahre in zunehmendem Maße nicht mehr in allen Belangen den marktüblichen Anforderungen großer Produktionen, Shows und Veranstaltungen entspräche. Richtig ist, dass die technischen Voraussetzungen zur Umsetzung von internationalen Top-Events im Bereich Entertainment-Shows, Konzerte, Spitzensport/Breitensport und Corporate Events allumfassend gegeben sind. Im Zuge der Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten wurden mit rund 100 Mio. € städtischen Mitteln eine lange Reihe entsprechender Maßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel die Steigerung der Deckenlast und Punktbelastungen, eine neue LED- und Anzeigentechnik, großzügige Backstagebereiche, eine neue Betriebstechnik, fahrbare/mobile Tribünen, erweiterte VIP-Räumlichkeiten und vieles mehr. Eine neue Multifunktionshalle stelle keine Konkurrenz zur Olympiahalle dar. Tatsächlich entsteht eine Wettbewerbssituation zur Olympiahalle, vor allem auch im Hinblick auf die Dimensionierung: Die neue Multifunktionshalle am Flughafen soll nicht nur für Kapazitäten von 20.000 Zuschauern geplant werden, vielmehr soll die Halle in Kapazitäten von 7.000 und 14.000 Besucher:innen teilbar sein. Somit stünde die neue Halle im direkten Wettbewerb zur Olympiahalle, die vor allem auf das Marktsegment 7.000 bis 14.000 Besucher:innen ausgerichtet ist. Die Menge an internationalen Topstars pro Jahr ist begrenzt. Jede Veranstaltungsanfrage, die heute noch an die Olympiahalle gestellt wird, wäre damit auch als potenzielles Geschäft für die neue Halle anzusehen. Im Ergebnis entstünde ein direkter Preiskampf. In der Studie wird darüber hinaus behauptet, der Bau einer neuen Halle würde der Olympiahalle die Chance für neue Nutzungsformen (Breitensport, Familienshows etc.) bieten. Veranstaltungsformate wie Cirque Du Soleil, Holiday on Ice, Apassionata oder Cavalluna, uvm. sind seit Jahren fester Bestandteil des Veranstaltungsportfolios der Olympiahalle. Sie ergänzen den Veranstaltungskalender, denn die Zahl der internationalen Topstars ist begrenzt. Neben den genannten Familienformaten/Entertainmentshows gehören Großveranstaltungen im Corporate Segment wie die alljährlichen Hauptversammlungen in der Olympiahalle zum regulären Geschäft. Letztere laufen jedoch Gefahr, aufgrund gesetzlicher Änderungen künftig digital stattzufinden. Um den Veranstaltungsbetrieb sowie den Unterhalt der Olympiahalle München wirtschaftlich erfolgreich gestalten zu können, ist die Olympiapark München GmbH auf die Konzerte inter-nationaler Topstars angewiesen. Mit einer Breitensportnutzung als erweiterte künftige Nutzungsform wären in der Olympiahalle München geringere Umsätze zu erzielen. Die Olympiahalle trägt mit ihrer Belegung vor allem durch Konzerte, ergänzt um andere Veranstaltungsformate und gelegentliche vor allem Image-trächtige Spitzensport-Events entscheidend zum wirtschaftlichen Gesamterfolg der Olympiapark München GmbH bei. Eine Reduzierung auf Familienshows und Breitensport wäre so weder wirtschaftlich sinnvoll, noch würden die technischen Möglichkeiten und die Kapazitäten der Olympiahalle ausgenutzt. Der Betrieb der neuen Multifunktionshalle würde Sekundäreffekte für die Landeshaupt München generieren. Tatsächlich kann die OMG den Mehrwert, der für München entstehen soll, nicht sehen. Im Gegenteil: Vor allem der innerstädtische Einzelhandel, die Gastronomie und Hotellerie dürften Umsätze verlieren. Denn es ist kaum vorstellbar, dass Veranstalter:innen und deren Crews oder Event-Besucher:innen vor einem Konzert nach München kommen, um später eine Veranstaltung in der Halle am Flughafen zu besuchen. Die Umwegrentabilität, die die Olympiahalle mit ihren Veranstaltungen generiert, bräche für München selbst deutlich ein.