Das Ergebnis der Olympiapark München GmbH (OMG) erreichte 2023 einen historischen Höchststand. Der Jahresüberschuss i. H. v. 5,1 Mio. € stieg um rund 4,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (0,7 Mio.€). Die deutliche Steigerung des Jahresergebnisses resultierte zum großen Teil aus der sehr guten Auslastung der Tourismus- und Freizeiteinrichtungen sowie den elf Open-Air-Konzerten. Für das Berichtsjahr wurde im Rahmen der umsatzsteuerlichen Organschaft eine Umsatzpacht i. H. v. 2,42 Mio. € an die Landeshauptstadt München gezahlt.
Die Umsätze reduzierten sich auf Gesamtbetriebsebene um 21,9 Mio. € (-38%) auf 36,4 Mio. € (Vorjahr 58,2 Mio. €), was im Wesentlichen auf die European Championships im Jahr 2022 (EC) (Umsatz Vorjahr 29,4 Mio. €) zurückzuführen ist. Ohne den Multisportevent stiegen die Umsatzerlöse um 7,5 Mio. € (+26%) auf 36,3 Mio. €.
Die Umsätze der „Kern-OMG“ – ohne EC 2022, die Eishallen, das Leistungszentrum für Rudern und Kanu (LZM) und den Olympiastützpunkt Bayern (OSP) – stiegen um 7,8 Mio. € auf 34,4 Mio. €. Signifikante Umsatzzuwächse konnten in allen Bereichen erzielt werden. Die größten Steigerungen lagen in den Bereichen Olympiastadion, Außenanlagen und Olympiaturm sowie Olympiahalle. Ursächlich sind höhere Mieteinnahmen aus den elf Open-Air-Konzerten (Vorjahr: sieben Konzerte) und dem Musikfestival Superbloom. Darüber hinaus sind die Umsätze in den Außenanlagen von 3,8 Mio. € im Vorjahr um 2,3 Mio.€ (+60%) auf 6,2 Mio.€ stark gestiegen. Neben dem sehr guten Veranstaltungsjahr trugen erkennbar auch der sehr gute Besuch der Freizeit- und Tourismuseinrichtungen sowie die stärkere Nutzung der gastronomischen Angebote zum Umsatzerlös-Anstieg bei.
Die Sonstigen betrieblichen Erträge gingen auf Gesamtbetriebsebene um 68,5 Mio. € auf 12,8 Mio. € (Vorjahr 81,3 Mio. €) zurück. Ursächlich für den Rückgang war die Durchführung der European Championships in 2022. Hierauf entfielen 69,3 Mio. €. In den übrigen Bereichen erhöhten sich die Sonstigen betrieblichen Erträge insgesamt um 0,8 Mio.€. Zurückzuführen ist der Anstieg vor allem auf die Auflösung von Rückstellungen für Fernwärme aus dem Vorjahr.
Der Gesamtaufwand (inkl. Finanzergebnis und Steuern) sank auf Gesamtbetriebsebene um 95,4 Mio. € auf 44,3 Mio. €, vor allem durch die EC im Vorjahr. Dabei beliefen sich die Aufwendungen im Bereich der Sport-Großveranstaltung auf 2,5 Mio. € 100 Mio. EUR. Die Kern-OMG verzeichnete auslastungsbedingt einen Anstieg um 3,4 Mio. € auf 31,6 Mio. €.
Der Materialaufwand verzeichnete gesamtbetrieblich einen Rückgang i. H. v. 88,4 Mio. € auf 22,7 Mio. € (Vorjahr 111,2 Mio. €), was primär auf den Rückgang im Bereich EC 2022 (ca. 93,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahr) zurückzuführen ist. Für die Kern-OMG hingegen erhöhte sich der Materialaufwand auslastungs- und inflationsbedingt um 3,9 Mio. € (+ 26%) auf 19,2 Mio. € in 2023. Trotz der Entlastung durch die Energiepreisbremsen-Gesetzgebung im Bereich Fernwärme i. H. v. ca. 0,7 Mio. € waren die Energiekosten in der Kern-OMG um 1,2 Mio. € (+30%) auf 5,1 Mio.€ gegenüber dem Vorjahr (3,9 Mio.€) gestiegen. Gleichzeitig erfuhren die bezogenen Leistungen für das Kernunternehmen OMG einen Anstieg um 2,6 Mio. € (+24%). Die Steigerung war vor allem auf die höhere Umsatzpacht (+0,6 Mio. €) und – resultierend aus einer Veranstaltungsdichte und einem Anstieg der Turmauffahrten – auf höhere Kosten für Fremdpersonal, Gagen und Honorare sowie Fremdleistungen zurückzuführen.
Der Personalaufwand erhöhte sich insgesamt von 11,3 Mio. € um 0,4 Mio. € auf 11,7 Mio. €. Der Aufwand für die OMG-Beschäftigten stieg um ca. 0,9 Mio. €, während dieser für die Bereiche EC 2022, OSP, Eishallen sowie LZM i. H. v. ca. 0,5 Mio. € sank.
Der Personalaufwand für den Bereich OSP stieg um 0,15 Mio. €, während dieser für die Bereiche LZM und für die Eishallen strukturbedingt jeweils um 0,1 Mio. € zurückging. Dass der Anstieg der Kosten gegenüber dem Vorjahr eher geringfügig ausfiel, dafür sorgten zum einen die tarifliche Nullrunde im Jahr 2023 (Zahlung von Netto-Inflationsausgleichen statt Erhöhung der Bruttovergütungen) und das Auslaufen der Altersteilzeitregelung im öffentlichen Dienst (Auswirkung auf Rückstellungen). Der Personalaufwand beim OSP ist durch Bezuschussung, beim LZM und den Eishallen durch Weiterbelastung an die Landeshauptstadt München, ergebnisneutral.
Der Gesamtbetrag der Abschreibungen inkl. derer auf Geringwertige Wirtschaftsgüter stieg gegenüber dem Vorjahr um +15% auf 395 T€.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (inkl. neutraler Aufwendungen) sanken um 6,5 Mio. € auf 8,8 Mio. €. Die Reduzierung resultierte im Wesentlichen aus den geringeren Aufwendungen für EC 2022 i. H. v. 4,3 Mio. € sowie der Senkung im Bereich der Kern-OMG i. H. v. 1,2 Mio. €. Im Vorjahr belasteten die Anschlusskosten i. H. v. 2,3 Mio. € aus dem Projekt SAP Garden den Sonstigen betrieblichen Aufwand wesentlich. Die Aufwendungen beim Olympiastützpunkt Bayern verringerten sich um 1,1 Mio. € auf 4,9 Mio. €.
Das Finanzergebnis erhöhte sich um 0,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (-73 T€). Der Anstieg war vor allem auf eine Erhöhung der Zinsenerträge i. H. v. 0,2 Mio.€. zurückzuführen.
Die im Jahr 2023 geplanten Investitionen (2.448 T€, ohne Eishallen, LZM und OSP) wurden in Anbetracht der bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen im Park und der noch spürbaren Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie dem generellen Spargebot nur i. H. v. 1.305 T€ umgesetzt.