Mo 20.06. - So 09.10.2005

Die blauen Stangen

Sichtbare Geschichte

Durch den Olympiapark fließt ein barocker Kanal, erbaut vor über 300 Jahren. Das wussten Sie nicht? Dann achten Sie mal auf die blauen Stangen...

„Die Kanäle erleben... 500 blaue Stangen markieren die 300 Jahre alten Kanäle zwischen der Residenz in München und den Schlössern Nymphenburg, Schleißheim und Dachau"

Eine Dokumentation – und gleichzeitig eine Wanderkarte

Am 25. April 2005 wurden von 80 Helfern 500 blaue Stangen auf einer Strecke von 40 km entlang der ehemaligen und heute noch vorhandenen barocken Kanäle in München und Umgebung aufgestellt.

Mit der Aktion soll anlässlich der Bundesgartengartenschau auf ein 300 Jahre altes Bauwerk aufmerksam gemacht werden, das nur wenige in seinem großen Zusammenhang kennen und das über weite Strecken nahezu vergessen ist.

Das Kanalsystem wurde unter dem „Blauen Kurfürst“, Max Emanuel von dessen Architekt Henrico Zuccali entworfen. Es entstand zwischen 1689 und 1704 und erstreckt sich über eine Fläche von nicht weniger als 180 km2. Seine einzelnen Abschnitte waren einmal zusammen fast 50 km lang.

Die hölzernen blauen Stangen sind 2.50 m hoch und 6 cm stark. Mit ihrer weithin sichtbaren Spitze stehen sie als Zeichen entlang der Kanäle:

- Pasinger Kanal, Nymphenburg-Biedersteiner Kanal durch den Nymphenburger Park, den Olympia- und Petuelpark und als „Schwarze Lacke“ zum Schwabinger Bach

- Dirnismaning – Schleißheimer Kanal, vom heutigen Aumeister zum Schloss Lustheim

- Würmkanal, von der Würm zu den Schleißheimer Schlössern und

- Dachau - Schleißheimer Kanal  zwischen den Schlössern Dachau und Schleißheim

- zwischen Residenz und Schleißheim wurde nur der als „Türkengraben“ bekannte südliche Teil verwirklicht: hier markieren sie zusammen mit 5 großen „Bautafeln“ von Joachim Jung die ehemalige Trasse des Kanals.

Das Projekt „Türkengraben“ wird derzeit in der U-Bahn-Galerie des Bezirksausschusses Maxvorstadt im U-Bahnhof Universität gezeigt.

Zum Gesamtnetz der Kanäle hat der Verein Dachauer Moos e.V. mit Sitz in Karlsfeld nun eine Dokumentation in Form eines Leporellos herausgebracht. Der Verein sah sich hierzu umso mehr veranlasst, als er über lange Jahre das Ziel verfolgt, die Kanäle neu in Wert zu setzen und sie in ihrer Schönheit und Einmaligkeit der Öffentlichkeit nahe zu bringen.

Das Leporello informiert knapp über Geschichte, Technik, Gelände und über das höchst komplexe System der Kanalverläufe zwischen Würm und Isar in ihrem großen Zusammenhang.

Zum ersten Mal liegt hiermit eine umfassende Darstellung des Kanalsystems in verständlicher und praktischer Form vor. Das Leoprello enthält 9 Karten der einzelnen Kanalabschnitte. Sie sind mit kurzen Erläuterungen versehen und zeigen auch die kanalbegleitenden Wege. So ist das Leporello über seine dokumentarischen Aussagen hinaus auch Wanderkarte. Sie lädt ein, die Kanäle zu erleben – sie lässt sich leicht in die Tasche stecken.

Derzeit ist die Karte für den Preis von 2,50 € erhältlich bei:

der Gemeinde Karlsfeld,

der Buchhandlung Wittman (Altstadt Dachau)

der Buchhandlung Werner (Schwabing)

der Buchhandlung Hugendubel (München)

Jun
20
01:00 Uhr

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