Mo 16.07.2007

Norah Jones

Die Verlockung der Schlichtheit

Endlich ist sie wieder da: die unverkennbare Norah Jones! Ihre größten Erfolge und die Songs ihres neuen Albums „Not Too Late“ präsentiert die Amerikanerin am 16.7. live in der Münchner Olympiahalle.

Norah Jones verdankt ihren weltweiten Erfolg künstlerischer Integrität, zurückhaltender Performance und betörenden Songs. Gegen Marktgesetze und ohne Medienrummel setzte sich die in New York geborene Interpretin mit subtilen stilistischen Mitteln an die Spitze der internationalen Charts. Seit Veröffentlichung ihres Debütalbums „Come Away With Me“  verkaufte die 27jährige sensationelle 30 Millionen CDs. Kaum fassbare zehn Grammies sind Ausdruck der Anerkennung für eine unkonventionelle Künstlerin, deren feine Nuancen zwischen Jazz und Folk den Zuhörer überwältigen. Mit ihrer jüngsten CD „Not Too Late“, die nahtlos an die vorangegangenen Charterfolge anknüpft, legt Norah Jones erstmals ein komplettes Werk selbst komponierter Songs vor. Beim Sturz in emotionale Tiefen und beim Ausloten eines eigenen Weges in einer komplizierter werdenden Welt zeigt sie eine erstaunliche Leichtigkeit. Obgleich der neue Song-Zyklus auch düstere und zynische Züge zeigt, überwiegt ein positives Gefühl der Hoffnung, das sich auch im Titel ausdrückt. Ihr Erstling „Come Away With Me“, dieser Glücksfall von Inspiration und Musikalität, hatte ein unglaubliches und nachhaltiges Echo gefunden. „Eindrucksvoll und ungewöhnlich“ urteilte der Spiegel, „schlichtweg großartig“ der Stern, während Norah die CD selbst als „launische kleine Platte“ bezeichnete, mit der sie einfach Glück gehabt habe, das nicht vielen beschieden sei. Platin für die CD, Charterfolg für die Single „Don’t Know Why“ und ein Echo waren sichtbare Zeichen der Zuneigung deutscher Fans. Norah Jones hatte Ende der 90er als klassisch geschulte Pianistin in den Jazz-Zirkeln von Greenwich Village auf sich aufmerksam gemacht. In der Band von Jazz-Ikone Charlie Hunter und mit ihrer eigenen Formation, zu der auch Bassist und Songwriter Lee Alexander gehörte, unternahm sie die nächsten behutsamen Karriereschritte. So entstand ihr kleines Meisterwerk „Come Away With Me“. Aufrichtigkeit, Bescheidenheit und Können sind die Tugenden, die Norah Jones offensichtlich bereits in die Wiege gelegt bekam. Die Tochter des genialen indischen Sitar-Virtuosen Ravi Shankar verfügt über eine magische Bühnenpräsenz. An ihrem glänzenden Flügel beschwört sie harmonisch, weich, schwerelos die Kraft der Musik, pur und ohne überflüssige Showeffekte. Ihr zweites Album „Feels Like Home“ wurde von Produzenten-Legende Arif Mardin betreut, unter Mitwirkung illustrer Gäste wie Levon Helm und Garth Hudson (The Band) sowie Drummer Brian Blade. Überraschend ein Duett mit Country-Legende Dolly Parton. Diese Country-Affinität unterstrich Norah Jones auch durch ihre Beteiligung am Patsy Cline-Gedächtnis-Album „Remembering Patsy“. Dies ist dennoch nur eine von vielen Facetten ihres Stils, der Jazz-, Blues-, Soul- und Pop-Zitate verwendet. Eine Vielfalt, die zeigt, wie variabel, versiert und spielfreudig diese leidenschaftliche Interpretin ist.

„radioMitschnitt“ sendet ein Konzert der aktuellen Tour am Sonntag, 5. August 2007, ab 15.05 Uhr: Zwei Stunden lang, garniert mit weiteren Songs und der musikjournalistischen Aufbereitung der „Norah-Jones-Story“ in Bayern2Radio.
Jul
16
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